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Meteor-Sichtung Feuerball erschreckt Westfalen

MÜNSTER/DORTMUND Ein explodierter Meteor am Himmel über Westfalen hat am Dienstagabend für Aufsehen gesorgt. Um 19 Uhr flog der Feuerball in einem flachen Bogen über das Münsterland und das Ruhrgebiet und war laut Polizeiangaben auch in Teilen Niedersachsens, Bremens und Hamburgs zu sehen. Viele Menschen hätten einen Flugzeugabsturz vermutet und daher den Notruf gewählt.

Ist es ein Flugzeug? Ist es ein UFO? Nein, es ist ein verwackeltes Bild vom Meteor, der am Dienstagabend über Westfalen zu sehen gewesen ist.

Ist es ein Flugzeug? Ist es ein UFO? Nein, es ist ein verwackeltes Bild vom Meteor, der am Dienstagabend über Westfalen zu sehen gewesen ist.

Joachim Krachten hat eigentlich nur seine Mutter besuchen wollen. Der Grevener war gerade auf dem Weg zur Bushaltestelle, um sich auf den Heimweg zu machen. "Da sah ich auf einmal von links nach rechts einen riesigen Feuerball fliegen", sagt Krachten. Wie eine Schweißerflamme habe die Kugel ausgesehen, die Krachten knapp über den Baumwipfel sehen konnte. Dann sei der orange-rote Ball in "1000 Teile explodiert".

Genau um 19 Uhr sei das gewesen, sagt Krachten. Das wisse er so genau, weil sein Bus laut Fahrplan um 19.01 Uhr kommen sollte und just in dem Moment aufgetaucht sei, als der Meteor auseinanderflog. "Im ersten Moment habe ich an ein Flugzeug gedacht", sagt Krachten. Schließlich sei der Flughafen Münster-Osnabrück ja nicht so weit entfernt. Aber die kreisrunde Form habe ihn dann doch stutzig gemacht. Trotzdem habe er sicherheitshalber die Polizei angerufen, man könne ja nie wissen.

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Münster Ein Feuerball über Westfalen
Dortmund Polizei musste Bürger beruhigen
Hintergrund Geschosse aus dem All

Das haben sich am Dienstagabend viele gedacht. Auch in Dortmund meldeten sich besorgte Bürger bei der Polizei. Drei Anrufe gingen dort ein. Die Polizei sei ausgerückt und habe mit den Anrufern gesprochen, sagt Polizeisprecher Kim Ben Freigang. Bei der Suche nach Himmelskörpern sei aber nichts gefunden worden. "Wir hatten auch einen Anrufer vom Autobahnkreuz Werl. Der Fahrer sagte, dass ein Feuerball gleich in Soest runterkommen würde". Die Polizei beruhigte den Mann.

Auch bei den Polizeidienststellen in Borken und Coesfeld meldeten sich viele besorgte Bürger.

Ufo-Sichtung?

In Norddeutschland riefen zahlreiche Beobachter des Himmelsschauspiels bei den Ordnungshütern an und berichteten von einer Ufo-Sichtung, wie Behördensprecher mitteilten. Allein die Hamburger Feuerwehr zählte rund 50 Anrufe, die Polizei in Bremen etwa ein Dutzend Telefonate.

Allerdings stammte die Lichterscheinung keineswegs von einem außerirdischen Raumschiff im Landeanflug: Astronomen identifizierten den leuchtenden Ball als sogenannte Feuerkugel. „Eine Feuerkugel ist im Grunde eine sehr, sehr helle Sternschnuppe“, sagte die Astronomin Carolin Liefke von der Hamburger Sternwarte. Aufnahmen des Naturschauspiels vom Dienstagabend legten den Schluss nahe, dass es „eindeutig eine Feuerkugel war“.

Materieteilchen aus dem Weltall

Damit dürfte die Himmelserscheinung über Westfalen durchaus natürlichen Ursprungs gewesen sein. Zwar treten die auch Boliden genannten Feuerkugeln weitaus seltener auf als „normale“ Sternschnuppen. In beiden Fällen wird der Beobachter jedoch Zeuge des desselben Vorgangs: Materieteilchen aus dem Weltall verglühen bei ihrem Eintritt in die Erdatmosphäre - winzige Staubpartikel als Sternschnuppen, größere Teilchen als Feuerbälle.

In vielen Fällen ziehen Boliden auch einen Schweif hinter sich her, der nach Angaben der Hamburger Astronomin am Dienstagabend als sogenannte „Nachleuchtspur“ deutlich sichtbar war.

Kosmischer Brocken

Der kosmische Brocken sei entweder in den Niederlanden oder über der Nordsee niedergangen, sagte meteomedia-Sprecher Mark Vornhusen am Mittwoch. Ein Bewohner des niederländischen Dorfes Meedhuizen berichtete einem lokalen TV-Sender, dass Bruchstücke des Meteoriten dort eingeschlagen seien.

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